Faszination Europacup

 
VON DR. GÜNTER SCHWILL 

Europacup 2000/01 - eine Übersicht

Nicht nur die Champions League, die Runde der acht besten europäischen Landesmeister, beginnt am kommenden Wochenende, sondern auch Pokalsieger-Cup und LEN-Trophy gehen in ihre entscheidende Phase. Insgesamt 24 europäische Spitzenmannschaften sind in den drei Wettbewerben noch im Rennen.

Italien und Kroatien als dominierende Ligen in Europa bringen das Maximum von je vier Mannschaften in die nächste Runde. Es sind Posillipo (Meister), Florentia (Pokalsieger-Cup) sowie Recco und Brescia (LEN-Trophy) aus dem Land westlich der Adria; Jug Dubrovnik (Meister), Posk Split (Pokalsieger) sowie Mladost Zagreb und Primorje Rijeka (LEN-Trophy) vom östlichen Adria-Anrainer.
Mit drei Mannschaften vertreten sind Ungarn, Spanien und Griechenland. Trotz des großen Exodus beim Olympiasieger Ungarn, dessen Nationalspieler sich fast alle ihre Olympiamedaille im Ausland "versilbern" lassen, sind ihre Spitzenclubs europäisch vertreten: Ferencvaros (Meister), BVSC (Pokalsieger) und Vasas (LEN-Trophy), allesamt aus Budapest. In Spanien löste das Ausscheiden des Meisters Real Canoe (in der Vorrunde in Madrid gegen WF Spandau 04) tiefe Enttäuschung aus, gemischt mit Häme aus der katalanischen Ecke. Vertreten weiterhin sind Barceloneta (Pokalsieger), CN Barcelona und CE Mediterrani (LEN-Trophy), sämtlich als Gruppensieger ihrer Vorrunden. Auch Griechenland gehört spätestens seit der Olympiavergabe an Athen zu Europas Top-Nationen im Wasserball. Mit Meister Olympiakos, Pokalsieger Ethnikos und Vizemeister Vouliagmeni (LEN-Trophy), alle aus Athen, gehen die Griechen aussichtsreich in alle drei Wettbewerbe.
Drei Nationen haben noch zwei Mannschaften im Rennen: Jugoslawien, Rußland und Frankreich. Trotz des in Europa dominierenden Champions-League-Siegers VK Becej fehlt in Jugoslawien - aus nachvollziehbaren ökonomischen Gründen - die Breite. Becej ist Sammelbecken der Stars, Jadran Herceg Novi dürfte kaum das Viertelfinale bei den Pokalsiegern (gegen Florentia) überstehen. Auch in Rußland spielt die Ökonomie eine belastende Rolle. Es gibt nur noch zwei ernsthaft gute Mannschaaften: Dinamo Moskau (Champions League) und Spartakus Wolgograd (Pokalsieger-Cup). In Frankreich dagegen wird seit einiger Zeit mit Erfolg der Anschluß an Europas Spitze gesucht. Zu Nizza als alljährlichem Vertreter in der Champions League gesellt sich im Pokal in diesem Jahr Altmeister CN Marseille.
Nur mit einer Mannschaft, mit dem Serienmeister WF Spandau 04, ist Deutschland vertreten. Zum dritten Mal in fünf Jahren ist das Elitefeld der Champions League erreicht worden, wodurch mindestens 6 Spitzenbegegnungen auf europäischer Ebene garantiert sind. Enttäuschend dagegen das frühe Ausscheiden von Waspo Hannover (Pokal), Rote Erde Hamm und Bayer Uerdingen (LEN-Trophy). Ein Bärendienst für den um internationales Renommee bemühten DSV.
Neun Nationen nehmen jetzt in der Endphase noch am Europacup teil, gleichsam ein Spiegel des allgemeinen Leistungsstands. Neun Nationen darf Europa übrigens auch für die kommende Weltmeisterschaft im japanischen Fukuoka melden. Doch die Rivalen aus jetzt im Europacup gescheiterten Ländern wie Rumänien, Niederlande, Slowakei, Slowenien, Polen, Weißrußland und Ukraine räumen nicht kampflos das Feld bei den im März stattfindenden Ausscheidungen. Bis dahin aber regieren die Vereinsmannschaften, bei der Faszination Europacup.

Hier die Übersicht:

A.): Champions League (Anpfiff am 27.1.2001)
Blaue Gruppe:
Wasserfreunde Spandau 04
Dinamo Moskau
Jug Dubrovnik
Posillipo Neapel

Rote Gruppe:
Olympiakos Piräus
Ferencvaros Budapest
VK Becej
Olympic Nizza

B.): Pokalsieger-Cup: (im K.o.-System), Viertelfinal-Hinspiele am 27.1.2001
Atletic Barceloneta - Ethnikos Piräus
Spartakus Wolgograd - CN Marseille
RN Florentia - Jadran Herceg Novi (Jogosl.)
Posk Split - BVSC Budapest

C.): LEN-Trophy: (im K.o.-System), Viertelfinal-Hinspiele am 27.1.2001
CN Barcelona - Vasas Budapest Mediterrani
Barcelona - Mladost Zagreb
Leonessa Brescia - Pro Recco Genua
Primorje Rijeka - Vouliagmeni Athen

(copyright by Dr. Günter Schwill 20. Januar 2001)


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