Weltmeisterschaft in Fukuoka  
Wasserball-Auftakt der Frauen Farbloser Bilderbogen aus Japan


VON DR. GÜNTER SCHWILL


Durch die gewaltige Schwimmhalle in Fukuoka strahlte nur diffuses Licht. Der architektonische Fortschritt eines lichtdurchlässigen Daches hatte es nicht vermocht, in der Halle Farben auszuleuchten, da sich der Himmel wolkenverhangen zeigte.  So fehlte den Frauenspielen, die der Männerkonkurrenz um einen Tag vorausgingen, das belebende Kolorit. Dafür gab es "Farbe" in den Spielen.

 
Kein Kolorit in der Halle  

Der amtierende Weltmeister Italien trennte sich Unentschieden 8:8 von Silbermedaillengewinner USA. Die Schlußphase war dramatisch und soll durch einige Bilder belegt werden. Mit 6:6 gingen beide Teams in das letzte Viertel. Wieder, wie schon während des gesamten Spiels, hatten die US-Girls duch Simmons die 7:6-Führung herausgeschossen.  Ein schwerer Deckungsfehler aber bot Italiens "gewichtiger" Centerspielerin Giusi Malato die Gelegenheit, ein geschicktes Anspiel mit der Rückhand zum Ausgleich zu nutzen. Knapp eineinhalb Minuten vor Spielende ging die USA durch Heather Moody mit strammem Schuß erneut in Führung. 40 Sekunden vor dem Ende auch noch Überzahl für die USA. Die Sekunden verstreichen, da springt Lilly Allucci, Italiens Kapitän, in einen Paß, erobert den Ball und sprintet im klassischen Konter davon.  


Lilly Allucci mit klassischem Konter  

Erst im gegnerischen Strafraum wird sie von Coralie Simmons eingeholt und regelwidrig beim Schuß behindert. Strafwurf, 6 Sekunden vor der Sirene! Die Vollstreckung überläßt Lilly ihrer Mitspielerin Melania Greco. Keine Abwehrchance für Torfrau Nicolle Payne. 8:8.

 
Keine Abwehrchance für Nicolle Payne  

US-Coach Guy Baker nimmt 5 Sekunden vor Ende die letzte Auszeit. Auf einer Tafel "hämmert" er seinen Frauen den erfolgversprechenden Spielzug ein, eine audiovisuelle Predigt. Seine Frauen sollen in einer Linie zum Tor hin Aufstellung beziehen und dann durch Ausschwärmen nach rechts und links die Verteidigung aufreißen. Die Aktion verdiente Anerkennung, die Ausführung aber mißlang. Nun können beide Mannschaften in vier weiteren Gruppenspielen noch alles zu ihren Gunsten gestalten.    

 
Guy Baker, ein letzter Versuch  

Die Ergebnisse des ersten Tages waren überraschend. So besiegte Griechenland den Olympiasieger Australien 9:7. Die nur zweitklassig eingestuften Japanerinnen brachten Holland an den Rand einer Niederlage (7:8), auch Kasachstan hatte seine Mühe mit Brasilien (5:4). Der neue Europameister Ungarn unter Trainer Támas Farago war froh, die sehr spielstarken Kanadierinnen 5:4 bezwungen zu haben. Nur Rußland konnte aus allen Rohren schießen. Mit 19:4 mußte Neuseeland den Klassenunterschied ertragen.  

Alle Ergebnisse:

Gruppe A:
Italien - USA 8:8
Kasachstan - Brasilien 5:4
Rußland - Neuseeland 19:4

Gruppe B:
Griechenland - Australien 9:7
Niederlande - Japan 8:7
Ungarn - Kanada 5:4  

copyright (Text und Bilder) by Dr. Günter Schwill, 18.Juli 2001


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